Predatory Journals
Qualität in der Wissenschaft
In der wissenschaftlichen Arbeit sind Publikationen von Fachbeiträgen (Article) in Fachzeitschriften (Journal) von großer Bedeutung. Sie dienen dabei der Verbreitung neuer Erkenntnisse an ein Fachpublikum und dem Diskurs zwischen Wissenschaftler*innen. Häufig sind die Anzahl der Publikationen von Forschenden entscheidende Kriterien bei Berufungs- und Einstellungsverfahren, oder bei der Akquise von Forschungsgeldern. In gewisser Weise stellen sie so einen Teil der Reputation der Forschenden dar.
Um die Qualität der veröffentlichten Beiträge zu gewährleisten, hat sich das sogenannte “Peer-Review” Prinzip in der Wissenschaft etabliert. Dabei lesen - meist unter Wahrung der Anonymität auf beiden Seiten (Double-Blind Peer Review) - andere Forschende das Manuskript kritisch und bewerten dessen Qualität und Erkenntnisse, wobei eine Vielzahl an Kriterien ausschlaggebend ist. Ziel ist es, eine qualifizierte Einschätzung über die Publikationswürdigkeit des Beitrags in dem jeweiligen Journal zu geben. Der Prozess von Einreichung der ersten Version des Manuskripts bis zur endgültigen Entscheidung über Annahme/Ablehnung beansprucht nicht selten ein bis zwei Jahre, da den Forschenden oft die Möglichkeit gegeben wird, den Beitrag im Verlauf des Peer-Reviews zu verbessern.
Unter anderem auch im Zuge der Digitalisierung und kompetitiven Forschungslandschaft, haben sich Journale auf dem Markt positioniert, die einen “Pay to publish” Ansatz verfolgen. Diese erlauben eine Publikation gegen hohe Gebühren ohne einen Peer-Review Prozess. Nach Außen wird jedoch das Bild eines “richtigen” Journals vermittelt. Somit werden Forschende in vielerlei Hinsicht getäuscht und langfristig auch die Reputation der Wissenschaft geschädigt. Diese Journale werden auch als “Predatory Journals” aufgrund ihres Geschäftsmodells bezeichnet. Viele Forschende, die über diese Thematik weitergehend informieren und explizit Journale anprangern, sehen sich Rechtsstreitigkeiten mit den Herausgebern dieser Journale konfrontiert.
Was bedeutet das für mich als Studierende*r?
Bei Abschluss- und Seminararbeiten sollten Sie daher darauf achten, dass Sie solche Publikationen nicht zitieren. Auch für zukünftige Forschungsaktivitäten sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht versehentlich in solchen Journalen versuchen Ihre Arbeiten einzureichen.
Dieser Link informiert weitergehend (Universitätsbibliothek) über die Thematik: https://www.ub.ovgu.de/Publizieren+_+Open+Access/Open+Access/Predatory+Journals.html